In unseren Supermärkten kriegen wir fast das ganze Jahr alles angeboten, was unser Herz begehrt. Doch sind die Lebensmittel auch saisonal? Oft haben wir komplett den Bezug zum Ursprung des Lebensmittels verloren.
Woher kommt die Mango? In welchen Monaten wachsen Äpfel? Wann werden Kartoffeln geerntet? Muss ich wirklich täglich Superfoods wie Avocados essen, um gesund zu sein? Wie wachsen die Lebensmittel? Worauf muss bei der Produktion geachtet werden?
Ist die Vielfalt notwendig und vor allem sinnvoll?
Durch die Globalisierung haben wir fast täglich Zugriff auf alles, was wir uns wünschen. Für uns der pure Luxus, für andere oft der pure Horror. Warum, möchte ich dir in diesem Beitrag erklären. Keine Angst, du musst auf nichts verzichten, kaufst aber vielleicht in Zukunft etwas bewusster ein.
6 Gründe für regonale und saisonale Lebensmittel
Die folgenden sechs Gründe geben dir einen Überblick über die Vorteile von saisonalen und regionalen Produkten.
Kürzere Wege = Frischere Lebensmittel
Egal ob der Apfel vom Bauer nebenan oder die Mango aus Peru kommt. Wir wollen beide im Laden essreif vor uns haben. Sie sollten stark im Geschmack und noch einige Tage haltbar sein. Wie ist das möglich, wenn ein Lebensmittel einen viel längeren Weg hat?
Nehmen wir die Mango als Beispiel. Sie wird grün geerntet, was bedeutet, dass sie nicht vollständig reifen konnte und somit auch nicht die Nährstoffe enthält, die sie hat, wenn wir dieselbe Mango in Peru essen würden. Die grüne Mango wird also über verschiedene Wege zu uns in der Schweiz transportiert. Aufeinander abgestimmte Prozesse und Kühlketten ermöglichen den langen Transport weg. Eine Gasbehandlung verlangsamt die «Reifung» vieler Lebensmittel und in vielen Ländern werden andere Mittel zum Schutz vor Keimen eingesetzt.
Obwohl viele Früchte für unser Auge noch nachreifen, wenn sie grün vom Baum genommen werden, ist eine Reifung ohne Baum und Wurzeln nicht möglich. Das ist auch der Grund, weshalb eine Mango bei uns oft nicht wie die Mango schmeckt, die wir aus dem Urlaub kennen.
Deshalb macht es Sinn, frische Lebensmittel aus der Region zu kaufen. Sie haben kürzere Wege und können länger reifen.
Weniger Umweltbelastung
Der Klimawandel und die Zerstörung der Natur ist in aller Munde. Doch nicht nur Fliegen und grosse Konzerne belasten die Umwelt. Eine Mango, die mit dem Flugzeug aus Peru kommt, belastet die CO2-Bilanz genau so. Auch eine Reise mit dem Containerschiff ist nicht viel besser, da diese grossen Schiffe nicht nur viel Treibstoff verbrauchen, sondern damit auch das Meer enorm verschmutzen.
Kommt der Apfel vom Bauer aus der Region oder einem angrenzenden Land per Lastwagen, ist die Umweltbelastung somit geringer.
Nebst dem ganzen Energieverbrauch für die Kühlung und die Transporte, wird oft auch unnötig viel Verpackung verwendet, da die Lebensmittel optimal geschützt werden müssen.
Gute Optionen sind daher ein Einkauf auf dem Markt, einem Hof in der Nähe oder im Unverpackt-Laden. Im Supermarkt kann gut auf die Plastiksäcke verzichtet werden, in dem eigene wiederverwendbare Taschen mitgenommen werden.
Saisonale Lebensmittel
In der Rubrik «Blog» findest du monatlich die Übersichten zum Saison-Kalender und den Lebensmitteln, die bei uns saisonal geerntet werden können. Dies fördert nicht nur eine regionale und saisonale Ernährung, sondern auch gleichzeitig die Abwechslung im Speiseplan.
Statt das ganze Jahr Äpfel, Bananen und Mango zu essen, erweitert und verändert sich der Speiseplan über das ganze Jahr hinweg. Natürlich gilt das nicht nur für die Früchte, denn wir haben enorm viel verschiedenes Gemüse, das bei uns heimisch wächst.
Durch bewusstes saisonales und regionales einkaufen, kommt automatisch Abwechslung auf den Tisch. Ohne, dass du dir viele Gedanken machen musst. Praktisch oder?
Ein weiterer positiver Aspekt von saisonalem Essen ist die Vorfreude. Wer kennt es nicht, wenn endlich die frischen, saftigen und süssen Erdbeeren in die Supermärkte kommen? Oder wenn endlich die Spargel-Saison beginnt?
Saisonal einkaufen und essen führt also automatisch zu einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung.
Regionale Unterstützung
Die Bedingungen und Gesetze für den Anbau und die Bewirtschaftung sind in der Schweiz oftmals strenger und besser als im Ausland. Dies führt dazu, dass natürlich der ganze Prozess auch aufwändiger und somit teurer wird.
Wie wir alle, möchten auch die Bauern anständig entlöhnt werden. Da wir alle in der Schweiz besser verdienen als Menschen im Ausland, macht es Sinn, dass lokale Lebensmittel oftmals teurer sind.
Oft vergessen wir, dass wir für alles mögliche Geld ausgeben und beim Essen sparen. Doch was ist das Essen? Die Lebensmittel, die wir unserem Körper zuführen sind die, die uns am Leben erhalten. Ohne zu atmen, zu trinken und zu essen könnten wir nicht leben. Macht es deshalb nicht Sinn, hier auf die Qualität und weniger auf den Preis zu achten?
Ein weiterer Punkt ist, dass die grossen Ketten immer grösser werden und immer mehr kontrollieren. Oftmals sitzen diese sogar im Ausland. Umso wichtiger ist es, die lokalen Bauern zu unterstützen.
Sonne ist auch saisonal
Nebst einer gesunden, ausgewogenen Ernährung ist auch das Sonnenlicht überlebenswichtig für uns. Über die Sonnenstrahlen produziert unsere Haut Vitamin D. Wir brauchen dazu die Sonne.
In unseren Breitegraden ist es jedoch so, dass wir von Oktober bis März die Sonne in einem zu flachen Winkel auf uns scheint, so dass wir das Vitamin D nicht ausreichend produzieren können. Deshalb ist eine Supplementierung in diesen Monaten sinnvoll. Zumal auch der moderne Lebensstil sich mehr in geschlossenen Räumen statt in der Natur und in der Sonne abspielt und deshalb viele Menschen auch in den Sommermonaten nicht genügend Vitamin D haben.
Saisonal ist oft günstiger
Durch die Erntezeit, keine / wenige Lagerung und die kürzeren Wege können saisonale Lebensmitten günstiger angeboten werden. Hier spricht also auch die finanzielle Überlegung total für eine vermehrt saisonale Ernährung.
Probier’s mal saisonal!
Wie du siehst, zieht das Thema grosse Kreise. Es gäbe noch mehr und tieferer Informationen, aber ich denke, mit diesen sechs Punkten, hast du einen groben Überblick und wichtige Informationen für deinen nächsten Einkauf.
Falls du dich jetzt komplett überfordert fühlst: Atme.
Alles halb so wild. Es geht nicht darum, dass du etwas nicht darfst. Aber vielleicht kaufst du in Zukunft etwas bewusster ein oder dir fallen plötzlich Schilder und Hinweise im Supermarkt auf, die dir vorher nie bewusst waren.
Jeder kleine Schritt ist ein Anfang, ob du dich auf die saisonalen Früchte und Gemüse achtest oder wenn möglich regionale Produkte einkaufst. Alles ist ein Schritt in die richtige Richtung.